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Via Val d'Isère nach Bessans

Nach der Nacht in der Höhe fahren wir nun stetig talwärts Richtung Granier. Weiter geht es dann Richtung Bourg-Saint-Maurice, wo wir in das Val d'Isère hinein fahren. Die Gegend ist wirklich sehr schön, aber auch sehr touristisch. Im Moment sind die Dörfer aber komplett verlassen und wir sind uns nicht sicher, ob das jetzt an der Saison liegt und dies immer so ist kurz vor der Sommersaison, oder ob es an dem netten Corona-Virus liegt.

Auf jeden Fall geniessen wir die Ruhe, essen in Tignes les Brévières einen Lunch an der Isère, aber da es auch sehr verbaut ist hier, fahren wir weiter bis nach Bessans. Die Strecke führt uns über den Col de l'Iseran - den höchsten überfahrbaren Gebirgspass der Alpen (2770m.ü.M.). Dodo schafft das locker, wir sind froh, ist er uns ein treuer und zuverlässiger Gefährte ;-).

Kurz nach Bessans suchen wir uns ein Plätzchen und werden zunächst nicht so recht fündig. Zwar hätten wir einen super schönen Platz am Flüsschen Torrent d'Avérole kurz vor Bessans gefunden, aber hier windet es so stark, dass wir gar nicht erst versuchen zu bleiben (...in Erinnerung an eine Nacht im Sommer 2020 in Italien, wo wir mitten in der Nacht das Dachzelt weggeräumt hatten, da Adi nicht schlafen konnte... und ja, das musste nochmals erwähnt sein ;-) ).

Kurz nach Bessans sehen wir aber von der Strasse aus Feldwege entlang vom Fluss Arc. Wir drehen um und finden auch tatsächlich die Einfahrt in die Wege und stellen uns wunderschön an den Fluss. Immer praktisch an fliessendem Gewässer ist, dass hier auch mal wieder ein erfrischendes Bad mit Haare waschen möglich ist.

Leider haben wir von hier nur Handyfotos haben wir festgestellt. Irgendwie haben wir unsere Kameras zu weit weg versorgt gehabt.

Hier am Fluss ist nun leider die Nacht auch etwas unter einem schlechten Stern - oder naja, das Problem war, dass keine Sterne da waren. Als wir nämlich endlich gemütlich im Dachzelt liegen, fängt es an zu blitzen und donnern und Wolken ziehen auf. Wir machen uns zuerst keine Sorgen, da es weit weg ist. Mit der Zeit kommen aber die Wolken und Blitze genau über das Tal, woher der Fluss Arc kommt an dessen Ufer wir campieren und bei der Einfahrt in die Feldwege standen Warnschilder wegen möglicher Flutwellen. Nun sind wir beunruhigt - und ja vielleicht habe diesmal ich vor allem die Unruhe gestiftet. Vielleicht.... :-P

Und so gibt es auch hier eine Nacht-und-Nebel-Aktion und wir stellen das Auto um. Wir klappen das Zelt nur kurz zusammen, damit wir nirgends hängen bleiben, die Leiter bleibt dran und die Plane etc. über das Zelt lassen wir natürlich auch einfach seitwärts am Auto hängen. Und so fahren wir nun weg vom Flussufer, etwas höher in den Wald hinein. Dabei kreuzen wir noch einen Camperbus - die Insassen haben sich sicher nur ein kleines bisschen gefragt, was wir hier für eine Aktion abziehen mit unserem halb offenen Dachzelt.

Wir finden dann ein Plätzchen und bleiben für die Nacht. Die Moral von der ganzen Geschichte: 

Das Gewitter kam nicht, der Fluss sah morgens genau so aus wie abends und zudem haben wir am Morgen festgestellt, dass wir zwar weg vom Fluss gefahren sind, aber dann auch wieder zum Fluss hin (was wir nicht bemerkten im Dunkeln) und wir somit am Morgen ungefähr gleich weit weg vom Wasser standen wie am Abend, von wo wir geflüchtet sind...Ahhh nein, nach Adi mindestens 10(c)m höher wie vorher und natürlich von Bäumen geschützt... ;-)

 ©Ufbruchstimmig