· 

NovaScotia und Cape Breton Island 26.Mai bis 1. Juni

Die Einkaufstour führt uns nach Truro, da es dort einen grossen Walmart gibt. Wasser finden wir heute noch nicht, um unsere Tanks zu befüllen, haben aber ein paar Wasserflaschen im Gepäck und einen neuen Gasschlauch für die Verbindung zu den kanadischen Gasflaschen.

Das mit dem Gas klappte aber leider nicht so ganz - der Druck ist viel zu hoch und somit entscheiden wir uns einen neuen Kocher zu kaufen - unserer ist ja eh ein Urtierchen, deswegen haben wir uns zu Hause auch nicht um einen Adapter gekümmert. Leider bemerken wir "das Gasproblem" erst wieder an der östlichen Küste von Nova Scotia auf dem Campground East River bei Sheet Harbour und hier gibt es keine grösseren Läden. Ein Gartencenter finden wir, doch leider führt er nur kleine Campingkocher. Die Nacht auf dem Campground ist aber super, wir sind vollkommen allein und teilen den Platz nur mit ein paar Kolibris.

Am nächsten Morgen geht es wegen dem Gas also wieder zurück auf die andere Seite von Nova Scotia - zum Glück müssen wir uns an keinen Zeitplan mehr halten und für Kanada ist das ja ein Katzensprung ;-).

Im Walmart von New Glasgow finden wir ein neues Rechaud und sind nun komplett ausgerüstet. Denn eine Dump-Station mit Wasser finden wir auch und noch ein letzter Einkauf wird erledigt.

Zur Sicherheit bleiben wir nun aber eher im Westen und fahren zuerst dieser Küste entlang bis zur Cape Breton Halbinsel. Hier finden wir nämlich im Notfall noch eher Einkaufsmöglichkeiten. Tatsächlich merken wir noch, dass Spülmittel fehlt, WC Papier zur Neige geht und Haushaltpapier haben wir auch zu spärlich gepackt. Wir bekommen aber noch alles und tuckern nun immer der Küste entlang Richtung Cape Breton Island.

Schön ist’s hier. Bei Mabou Harbour Mouth dürfen wir den Fischern über die Schulter schauen, einen riesigen Hummer in Augenschein nehmen und dürfen auch gleich hier übernachten. Adi bekommt noch alte Makrelen als Köder zum Fischen und fängt tatsächlich zwei schöne Flundern zum Znacht. Njaammii... :-D Hier können wir nun am Sonntag auch das Dachzelt trocknen und was sonst alles noch nass geworden ist. Dann kann es weiter gehen.

 ©Ufbruchstimmig 

Wir fahren weiter dem Ceilidh Trail entlang, folgen anschliessend dem bekannten Cabot Trail - einer der schönsten Küstenstrassen weltweit und absolut keine kanada-typische Strasse, sondern eine kurvige hübsche Küstenstrasse, die rund 300km umfasst, und landen vor dem Tor zum Cape Breton Highland Nationalpark. Hier ist alles geschlossen, wir erhalten keinen Nationalparkpass mehr. So landen wir auf dem Campground Chéticamp vom Nationalpark, wo wir in eine WG mit den netten black flies und Mosquitos ziehen. Wir verbringen hier aber einen netten Abend mit der Familie Coates, unseren Camping-Nachbarn, zu denen wir ins mückensichere Vorzelt flüchten dürfen. Sie sind begeistert von unserem Landcruiser, was hier übrigens jeder ist, da es das Auto hier nicht offiziell gibt. Die Begeisterung hier über die Landcruiser ist herrlich.

 ©Ufbruchstimmig 

Am nächsten Tag können wir dann auch tatsächlich Camping und Parkkarte bezahlen und weiter geht der Trip entlang vom Cabot Trail. Der Nationalpark ist wie zu erwarten beeindruckend, wild und super schön landschaftlich. Wir unternehmen eine kleine Wanderung zum Benjies Lake (eher Spaziergang), in der Hoffnung einem Elch oder etwas anderem vierbeinigen zu begegnen, aber wir haben kein Glück. Irgendwie haben wir allgemein noch sehr wenige wilde Tiere gesichtet, leider eher mehrheitlich überfahren am Strassenrand :-( . Ein Stachelschweinchen hat sich uns mal kurz gezeigt, ist aber leider schnell verschwunden und zudem haben wir schon die Klassiker wie Weisskopfseeadler, ein paar Basstölpel, Möwen, Seeschwalben auf unserer Liste. Eine Robbe hat sich an der Küste auch mal kurz gezeigt - aber jetzt wie gesagt nur ein paar Vögelchen auf dem Weg. Immerhin trifft uns der Regen nicht beim Laufen und wir kommen trocken beim Auto wieder an.

Wir finden einen super Stellplatz auf einer Klippe in der Nähe von Red River. Von hier oben zeigen sich nun aber die ersten Meeressäuger - wir sehen Wale, vermutlich Zwergwale, wie ein Freund von Adi per Whatsapp beurteilt.

 ©Ufbruchstimmig 

Am Morgen geht es weiter auf dem Cabot Trail. Wir fahren auch noch bis Meat Cove raus, der Campground dort macht uns aber nicht so an und so fahren wir weiter. Auf dem Rückweg gehen wir bei Bay St Lawrence ins Co-op und kaufen das Nötigste, die Dame vom Laden versichert uns, wenn wir was nicht finden, sollen wir fragen, sie habe noch nicht alle Gestelle gefüllt. Wir finden aber das Nötigste und sogar super gutes lokales Bier von Breton Brewing. An der Kasse platzt plötzlich eine Frau von draussen herein, schaut uns mit grossen Augen an und ist so begeistert, dass sie fast schreit: »Is that your Landcruiser? It’s awesome...« und sie kommt aus der Begeisterung nicht mehr raus. Es waren ja schon viele Leute beeindruckt von Dodo, aber sie übertrifft alle. Da der alte Landcruiser nie zugelassen wurde in Kanada, fallen wir auf wie bunte Vögel. Aber in diesem kleinen Käffchen sind wir auch schon als Personen aufgefallen, denn der Frau war beim ersten Blick in den Laden klar, wem der Landcruiser gehört, da sie die  fünf weiteren Nasen alle kannte und sofort aufforderte das Auto anschauen zu kommen. :-)

Wir fahren weiter und übernachten auf dem Broad Cove Campground. Eigentlich könnte man hier wie in bei Parks Canada üblich den Camping einfach per Geldeinwurf bezahlen, aber die Couverts fehlen. Bei Nachfrage wird uns erklärt, dass es noch etwas »verlauert« wurde wegen der Nebensaison - wir sind mal wieder zu früh dran ;-). Wir sollen anrufen und unsere Kreditkarteninfos angeben oder im Visitor-Center morgen bezahlen. Aber im Auto finden wir noch ein Couvert in unserem Handschuhfach vom letzten Campground und können doch unkompliziert per Einwurf bezahlen.

 ©Ufbruchstimmig 

Am Morgen stehen wir früüüh auf, 5:00h, um eine Elch-Entdeckungstour zu starten. Doch leider vollkommen erfolglos... Irgendwie sind die Viechlis hier nicht so präsentierfreudig dünkt es einen. Also machen wir uns auf zum letzten Abschnitt vom Cabot Trail - auch hier beeindruckt die Strasse und zur Abwechslung können wir auch Sonne geniessen. Wir kommen in die Nähe vom grossen Bras d’Or Lake, doch bevor wir uns wieder in die Wildnis fliehen, kaufen wir noch in North Sydney ein - mal zur Abwechslung keine schottische Ortsnamenkopie ;-). Bei East Bay Hills finden wir abgelegene Strassen - wohl alte Holzerwege. Wir können hier endlich mal ein richtiges Lagerfeuer anfeuern, Brot backen, grillieren, ein Bier geniessen - und eine Shisha darf nicht fehlen zum Schluss ;-).

 ©Ufbruchstimmig