...oder wie wir endlich wieder schönes Wetter finden, weniger Mücken uns plagen, wir top Stellplätze for free geniessen können, wir die Wale verabschieden, wir ein Schweizer-Besuch geniessen und einen Stadtbummel in Montreal einlegen und zum Abschluss die km-Sammlung westwärts starten!
Tatsächlich steigen die Temperaturen kurz hinter der Grenze zur Provinz Québec stetig an bis 26°C! Wir geniessen die Sonne schon während dem Rest der Fahrt bis zur Küste. Wieder in Baie-Comeau angekommen, fahren wir nun die Küste Richtung Québec City entlang. Bei Ragueneau fahren wir einen "Campground" der Stadt an. Am Quai de Ragueneau findet man hier einen Parkplatz, den man als Stellplatz für Camper nutzen darf und allerlei Extras bietet wie Yogaplatz, Bücherbox, WC-Häuschen und einige Dinosaurier-Figuren als Deko. Sehr gepflegt ist hier alles und am Morgen schaut auch ein Gemeindearbeiter vorbei, ob alles in Ordnung ist. Und dieser Service - alles "for free". Das ist einfach grossartig von dem Örtchen Ragueneau.
©Ufbruchstimmig
Nun geht es alles entlang vom St. Lawrence-Strom. Wir halten am Cap de Bon-Désir, das von Parks Canada betrieben wird. Wir haben die Jahreskarte gelöst am Anfang unserer Reise ("discovery pass" - hört sich erstmal teuer an, aber das lohnt sich schnell - denn jeder Nationalpark kostet so ab 8$ pro Tag pro Person - bei einem längeren Aufenthalt holt man die 145$ ab Tag 9 in einem Park raus*) und so gehen wir in den kleinen Park rein, obwohl bereits Abend ist und der Park bald schliesst. Hier lesen wir vieles über Wale und dass der Ort einer der besten ist, um Wale vom Land aus zu sehen. Tatsächlich sehen wir einige Schweinswale (neue Art auf unserer Liste, yeah!) und einige Robben. Wir hören auch davon, dass tatsächlich letztes Woche ein Blauwal gesichtet wurde und so entscheiden wir uns, in der Nähe zu übernachten und morgen nochmals wieder zu kommen. Wir sind am nächsten Tag nun früh da - blöderweise ist es völlig neblig. Wir warten einige Zeit ab und es lichtet sich tatsächlich etwas und wir sehen nochmals Zwergwale, viele Schweinswale und einige Robben. Leider zeigt sich nichts Grösseres und so verlassen wir kurz vor Mittag den Park. Wir fahren über Tadoussac, um evtl. noch Belugas zu sichten, aber das Ort ist völlig überlaufen von Menschen und so ziehen wir kurzum weiter. Wir folgen nun dem Saguenay-Fjord und übernachten am Lac Résimond, natürlich mit Bad im See - es ist herrlich. Wir umfahren den Lac Saint-Jean, waschen in Saint-Félicien mal wieder unsere Wäsche durch. Hier wird es dann nun erstmals wieder schwierig einen Stellplatz zu finden. Mit dem iOverlanderApp entdecken wir dann eine Raststätte, wo wir zweckmässig nächtigen. Hier begegnet uns die "travelin tortuga" - ein faszinierendes Paar auf reisen! Siehe: travelin-tortuga.com.
Weiter gehts über Alma (wo Adi sein Handy ersetzt - das versenkte macht definitv keinen Ton mehr... :-/) dem Saguenay-Fjord auf der anderen Seite entlang. Für die Nacht fahren wir ins Hinterland, nähe des ZEC du Lac Brébeuf. Hier ist mal wieder absolut nichts ausser Natur... und Mücken... :-/.
Wir fahren an die Küste und nun nochmals nordwärts bis Baie-Sainte-Catherine, wo es nochmals ein Cap gibt, welches von Parks Canada bedient ist. Hier sollen vor allem Belugas gesichtet werden können. Wir lernen hier einiges - dass die Belugas nicht von Geburt an weiss sind, sondern über braun als Jungtier sich wandelt über blau, grau bis weiss. Erst ca. 5jährige Tiere sind typisch weiss. Leider entdecken wir keine Wale heute. Wir fahren weiter "südwärts" und übernachten auf einer Raststätte vor Les Eboulements, welches traurige Bekanntheit geniesst, wegen der Strasse, die hinunter ins Dorf führt. Hier sind schwere Unfälle passiert wegen der steilen Absenkung der Strasse und nicht funktionierender Bremsen. Nun zeugt der Hügel davon mit Notfall-Bremsgassen.
*P.S. Wer schon Einzeltage gelöst hat, kann sich mit der Quittung den Betrag an den Discovery Pass problemlos anrechnen lassen.
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Am 22. Juli haben wir nun ein besonderes Ziel. Wir fahren weiter dem St. Lawrence-Strom entlang, lassen Québec-City hinter uns und verweilen in Saint-Germain-de-Grantham bei einer ausgewanderten Schweizer Familie, deren Adresse wir über Bekannte bekommen hatten. Wir geniessen die Zeit und werden vollends verwöhnt. Wir bleiben bis Sonntag, erkunden hier etwas die Gegend und bekommen auch eine Führung auf der Farm (Kaninchen). Für uns ist es mega spannend, die kanadische Landwirtschaft etwas näher kennen zu lernen (ja... Tierärzte halt ;-)). Wir kommen sogar noch in den Genuss einer "Obduktion" einer leider verstorbenen Ziege und wir dürfen uns pathologisch auf die Suche nach der Todesursache machen. Wieder mal etwas "tiermedizinisches" begeistert uns - auch wenn das eine Leben nicht mehr rettbar ist. Wir finden die Ursache - hochgradige Blutarmut wegen blutsaugender Würmer... Sorry, wir finden's halt spannend :-P
©Ufbruchstimmig
Am Sonntag ziehen wir dann weiter nach Montreal. Stadtnah finden wir einen Stellplatz und verbringen den Rest vom Tag in der City. Stadtbummel, Besuch vom botanischen Garten (der zweitgrösste weltweit und absolut einen Besuch wert!! Der Bonsaigarten ist unglaublich, der älteste ist 115 Jahre alt!), Abstecher nach little Italy mit einer leckeren italienischen Pizza und spontaner Besuch vom "festival international nuits d'afrique" findet alles noch Platz bis Mitternacht :-). Dann reicht es uns auch wieder mit Beton-Dschungel und wir ziehen nach einer schwülen, warmen Nacht in Dodo mit wenig Schlaf weiter.
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Denn nun geht es los - km-Jagd! Wir müssen endlich in den Westen kommen. Gute 600km weiter westlich kurz vor der Grenze zu Ontario legen wir dann doch noch eine Nachtrast ein. Da wir vor allem km hinter uns bringen, sind wir auch nicht so viel zum Fotografieren gekommen. Die Route ist aber sehr schön - irgendwann etwas eintönig aber voller kanadischer Natur. Endlose Wälder und Seen und natürlich der Highway - das sind die Dinge, die uns auf diesen Kilometern begleiten.