... oder wie wir plötzlich auf einem Rodeo landen, Dinosaurier entdecken und nicht genug kriegen von den Felsformationen entlang des Red Deer Rivers und dann doch spät Abends rasant aufbrechen und die Gegend vom Red Deer River Valley verlassen und ins nördliche Alberta aufbrechen - und dann wieder umdrehen, denn Dodo hat ein Problem :-(
Wir erreichen Saskatchewan, welches ebenfalls zu den Prärieprovinzen zählt. Weite Felder, riesige Kuhherden und Farmen dominieren das Bild. Und dies in einer sanft hügeligen Landschaft - wir geniessen das neue Bild vor unseren Augen. Wir kommen an Salzseen vorbei, die hier auch für Salzabbau genutzt werden. Und so stehen wir dann auch abends an einem kleineren Salzsee voller Wasser- und Watvögel.
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Am Morgen hält ein roter Ford-Pickup. Ein älterer Herr ist von Dodo begeistert und quatscht über allerhand mit uns. Er erzählt uns auch vom Rodeo, dass heute Nachmittag den Abschluss einer dreitägigen Veranstaltung findet. Wir entscheiden spontan hinzufahren und verbringen den Vormittag noch damit, etwas durch die nahe Gegend zu fahren und die riesigen Felder zu betrachten.
Dann geht es nach Herbert City, wo das Rodeo statt findet. Das Rodeo ist klein, aber dafür sehr authentisch - wir als Schweizer fallen einfach auf, wie ein bunter Hund. Schon am Eingang fragen sie, wo wir denn her sind und so kommt es auch, dass die Information, dass Schweizer hier sind, es bis zum Rodeo-Clown schafft. Durch sein Aufruf müssen wir nun also einmal der ganzen Stadt zuwinken und nun ist auch wirklich jedem hier bekannt, dass wir die Schweizer sind. Zum Glück sind die Tribünen überdacht, denn die Sonne knallt und das spüren auch die Tiere. Rodeos haben sicherlich einige negative Aspekte, aber trotzdem sind sie ein wichtiger Teil der Kultur hier und auch äusserst beeindruckend. Und es geht um beträchtliche Beträge an Geld. Wo wir ein Lotterielos an einem Fest für ein paar Franken kaufen, setzen die Kanadier mal kurz 500-800$ auf einzelne Teams. Abräumen kann man dann aber auch (als Zuschauer!!) 10'000$!! Für uns gibt es einiges Verrücktes an Rodeos, was sicher ist - die Kanadier lieben und leben es. Hier kann man Kanada und der wilde Westen fühlen. Und sagenhaft gute Burger geniessen :-)!
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Eigentlich wär ja unser Ziel heute der Dinosaur Provincial Park gewesen. Erstaunlicherweise finden wir sogar die Energie noch bis dahin zu fahren, hier in der Region Herbert kommen auch grosse Gewitter auf und wir erhalten eine Tronado-Warnung auf dem Handy! Das gibt uns schon etwas Sorgen, aber da wir weiter fahren und immer Richtung schönes Wetter. Am Provincial Park übernachten wir bei Steveville auf einem Campground für nur erstaunliche 12$.
Die Anfahrt hat uns ehrlich gesagt ernsthaft überlegen lassen, was wir hier tun. Denn man fährt hier einfach immer noch durch Felder und sieht weit und breit keine spannenden Felsformationen, wie sie im Provincial Park zu finden sein sollen. Doch dann...!!
Die Strasse senkt sich, man fährt ins Tal vom Red Deer River - und da sind sie! Die Region beeindruckt durch spezielle Felsformationen und viele Fossilien. Vollständig erfassen wir die Grösse dieser speziellen Landschaft aber erst am nächsten Morgen im Park. Ein gigantisches Panorama erstreckt sich vor uns.
Neben der Landschaft ist hier eine Fundgrube an Knochen. Hier wurden ausserordentlich viele Fossilien entdeckt, über 500 verschiedene Spezies an Tieren und Pflanzen und 40 verschiedene Arten von Dinosauriern! Der Park wird zwar - wie überall in Kanada - mehr per Auto befahren als mit Wanderwegen erkundet., aber hier sind wir auch mal froh drum, da die Sonne runter knallt und es hier bis über 40°C im Schatten geben kann! Zum Glück ist es heute nicht ganz so heiss.
Wir entscheiden uns dazu, dem Red Deer River Richtung Norden zu folgen, kommen in Drumheller vorbei
und möchten beim Dry
Island Buffalo Jump Provincial Park übernachten. Schon eingerichtet, geniessen wir die Aussicht über das Tal - bis wieder eine Tornado Warnung eintrudelt. Wir überlegen, sollen wir hier
bleiben?
Die Entscheidung wird uns abgenommen, denn während dem Kochen kommt so eine schwarze Wand auf uns zu, dass wir definitiv unseren Posten hier verlassen. Denn falls ein Blitz sich hier her verirrt
- wir sind definitiv die höchste Erhebung auf dem Grasland hier!!
Und ab geht es Richtung Red Deer, denn dort scheint es heller zu sein und wir wollten eh in diese Richtung. Das Gewitter erwischt uns zum Glück nur am Rande, der Wind hält sich auch relativ ruhig. Trotzdem sind wir nicht ganz sicher, ob Dodo nicht ein paar Hagelbeulen auf der Motorhaube hat... Aber alles ist noch ganz. Beulen auf der Motorhaube hatte er schon immer und so können wir das nicht abschliessend beurteilen ;-). Wir sind froh draussen zu sein.
Wir übernachten auf einer Raststätte zwischen LKWs und können dafür am Morgen ganz kanadisch einen Kaffee im Tim Hortons besorgen.
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Unser Weg führt uns nun Richtung Norden. In den nächsten Wochen wollen wir einen Bogen über den Norden in die North West Territories und den Yukon zurück in die Rocky Mountains schlagen. Die Route in den Norden soll uns aber zuerst an den Rockies vorbei führen durch die foothills.
Wir lassen Rocky Mountain House hinter uns und halten uns in Nordegg Richtung Norden. So sind wir sogar ein Stück unserer Route von 2019 nochmals gefahren :-P.
Leider bleibt es nicht bei einmal fahren... Wir drehen um, denn Dodo raucht plötzlich ganz komisch. Der Motor läuft, aber auch nicht mehr mit der vollen Power. Und so geht es 100km zurück nach Rocky Mountain House, denn da ist die nächstgelegene Garage... und hier stehen wir nun und hoffen, dass wir morgen Entwarnung kriegen, dass wir nicht einen gröberen Schaden an Dodo haben! Drückt die Daumen...!
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In Rocky Mountain House konnten sie uns nicht weiterhelfen - aber konnten soweit Entwarnung geben, dass wir nach Edmonton fahren können, solange der Motor so läuft wie jetzt.
Also brechen wir auf, denn in Edmonton haben wir eine Garage gefunden, die sich auf 4x4 und vor allem auch auf Landcruiser spezialisiert hat. Eine äusserte Seltenheit in Kanada! Per Telefon bekommen wir grünes Licht, dass sie Zeit haben und wir zu ihnen kommen sollen - sie seien die Besten auf dem Gebiet.
Und das ist nicht übertrieben. Nach einer kurzen Fahrt ist dem Mech recht klar, dass wir wegen dem kanadischen Diesel (sehr arm an Schmierstoffen) verstopfte Einspritzdüsen und Dieselfilter haben. Also einmal einen "Diesel System Cleaner" durch den Motor gejagt und Dodo schnurrt wieder wie vorher! :-)
Da Ölwechsel auch gerade fällig ist und wir leider keine Ahnung haben, wann der Dieselfilter ersetzt wurde, da es im Servicebuch nicht vermerkt wurde, lassen wir das auch gerade alles erledigen
und bekommen noch Tipps und Tricks von leidenschaftlichen Landcruiser-Fans. Ausserdem werden wir nicht nur mit dem Wissen ausgerüstet, wie wir dieses Problem das nächste mal selbstständig angehen
können, sondern werden auch mit allerlei ausgerüstet: Einen Dieselzusatz für Nordamerika haben wir nun im Gepäck, damit das Problem länger nicht mehr auftritt oder bestenfalls gar nicht
mehr, ein kleines Ersatzteil-Kit konnte uns Dan auch noch zusammenstellen und so sind wir nun bestens ausgerüstet. Top Service! Und das alles zu einem mega fairen Preis.
Für jeden Landcruiserfahrer, der in der Nähe von Edmonton ein Problem hat oder Teile benötigt --> unbedingt bei 4wheelauto vorbei schauen.
Und so sind wir nun wieder on tour und alles gut mit Dodo :-) Einen Teil der Foothills ist zwar verpasst, dafür ist Dodo gerüstet und nun geht es in den nächsten Wochen weiter über die Northwest Territories hinüber in den Yukon und zurück nach British Columbia und Alberta.
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