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Kurzbesuch Nevada / Kalifornien 7. November bis 24. November

...oder von viel Abwechslung - Wüste, Regen, Schnee, -12°C bis fast 25°C, Bergen, Meer, Küste, Eseln, Geiern, Kondoren und entflohenen Zebras. Gespannt? Das ist Kalifornien!

Ja, ich war aktuell gerade nicht sehr fleissig mit aufschreiben und so wird das eine etwas gröbere Zusammenfassung von unserer Zeit in Nevada und Kalifornien mit mehr Bildern als Text.

 

Nevada war für uns auch einfach eine Durchfahrt - und zwar wortwörtlich. Wir haben kurz vor Nevada und kurz dahinter übernachtet und somit sind wir tatsächlich an einem Tag durch den südlichsten Zipfel des Staates "durch gerauscht". Inkl. Mitten durch Las Vegas. Städte reizen uns einfach nach wie vor nicht so richtig, aber ganz neben Las Vegas durch konnten wir dann auch nicht. Auf diese "Bling-Bling Wüstenstadt" mussten wir einen Blick werfen. Und so planen wir unsere Route quer über den berühmten "Strip" von Las Vegas. Vorher auf Google Maps den einfachsten Weg ausgeforscht und dann ab durch die Mitte ;-).  Und so bleiben uns von Las Vegas diese Fotos von unserer Durchfahrt und mehr auch nicht. Aber es hat uns auch nicht wirklich gereizt, anzuhalten und mehr zu sehen, denn die spannenden Gebäude haben wir tatsächlich so gesehen und in das Stadtchaos und in die Leute hatten wir aktuell einfach grad echt keine Lust.

 ©Ufbruchstimmig 

Das eigentliche Ziel lag nämlich hinter Las Vegas für uns (Nee, nicht die Area 51 - die haben wir von der Tankstelle auch kurz gesehen und uns nochmals über die UFO-Fans amüsiert ;-)):

Das Death Valley. Es ist der trockenste Nationalpark der USA und dieser empfängt uns - ihr dürft raten!! - mit Regen. Aber die Stimmung ist dafür extrem beeindruckend und die Temperaturen sind auch wärmer geworden, so dass wir den kurzen Regeneinbruch gut verkraften. Das Tal ist sonst unglaublich schön. Zwar tatsächlich grössten Teils "tot" - felsig, sandig, salzig. Aber das in wunderschönen Landschaften und farbigem Gestein, was wir noch nie so gesehen haben. Im Badwater Bassin findet man auch den tiefsten begehbaren Punkt von Nordamerika: 86m unter dem Meeresspiegel.

Im Sommer kann es hier unglaublich heiss werden. Aktuell ist es gut erträglich mit etwas mehr als 20°C. Auf den Sanddünen mitten im Valley bekommen wir tatsächlich seit langem wieder fast heiss. Ein schönes Gefühl :-P !

Aber von kurzer Dauer. Denn am westlichen Ausgang des Parkes kommt man in erstaunlich hohe Höhen. Der Nationalpark liegt nämlich südöstlich der Sierra Nevada und ein kleiner Gebirgszug, aber dennoch ein ziemlich hoher, liegt sogar im Nationalpark. Und diesen muss man natürlich überqueren. Wir schaffen es hier oben sogar noch zu mehr als Regen! Es liegt Schnee! Tatsächlich schaffen wir es also mit Regen im Death Valley zu starten, dann angenehme Temperaturen zu geniessen und schliesslich mit Schnee unsere Tour durch den Nationalpark zu beenden.

 ©Ufbruchstimmig 

Tatsächlich kommen wir aber wieder in die Wärme, sobald der Gebirgszug hinter uns liegt. Wir übernachten kurz hinter dem Nationalpark um am Morgen den Rainbow Canyon zu besuchen. So schön sich der Name anhört - der Canyon ist nicht wirklich bekannt wegen seiner Farben oder ähnlichem. Nein - er ist Übungsgelände der US Airforce. Bis im Jahr 2019 sind die Kampfjets hier ca. 60m über dem Canyon-Grund geflogen und das war somit TIEFER als der Canyonrand. Von dem Parkplatz oben am Canyon konnte man die Kampfjets unter sich fliegen sehen. So extrem tief wird heute aber nicht mehr geflogen. Der Grund dafür ist nicht schön: Ein Kampfjet ist im Jahr 2019 in die Canyonwand gestürzt und der Pilot verstorben.

Aber auch die heutige Überflughöhe ist unglaublich tief! Drei Jets haben wir gesehen und keiner auf die Fotos gekriegt. Aber in unseren Köpfen, da ist das Bild der tiefen Kampfjets noch da.

 

Für uns geht es nach diesen Flugbeobachtungen weiter Richtung Westen.

Ein Problem befindet sich auf unserem Weg: Die Sierra Nevada. Viele Passstrassen sind bereits wegen Schnee geschlossen, aber wir möchten trotzdem noch den Yosemite Nationalpark anfahren. Das heisst für uns einen Umweg entweder im Süden um die Sierra Nevada herum oder im Norden die einzige offene Strasse zu nehmen - den Highway 88. Und für diesen entscheiden wir uns, weil wir den Mono Lake noch gerne sehen würden und die Hot Springs bei Whitmore besuchen wollen. Was wir nicht ganz gecheckt haben, ist, dass auch das Tal, in dem diese Strasse gegen Norden führt, schon sehr hoch gelegen ist. Und so landen wir mitten in einem Winterwunderland und haben deutlich negative Temperaturen nach der angenehmen Wärme im Death Valley. Unser Thermometer zeigt als tiefster Punkt nach unserem Besuch in den heissen Quellen MINUS 12°C an. Zum Glück haben wir eine Standheizung! :-) Es lässt sich erstaunlich gut aushalten damit. Auch wenn die Badekleider auf dem Weg von der Quelle zurück zum Auto komplett durch gefroren sind (waren nur ca. 10min ;-)) und wir die Badehosen in eine Ecke stellen können.

Nach dem Mono Lake, der mit seinen Kalksäulen auch im Schnee beeindruckt, entscheiden wir uns dann aber, etwas zügig durch die Sierra Nevada zu kommen und hoffen im Westen auf wärmere Temperaturen.

 ©Ufbruchstimmig 

Und tatsächlich ist es so - es wird wieder wärmer. Der Abstecher ins Yosemite Valley muss aber noch sein. Nach einem Abend in der Wärme, machen wir uns auf den Weg in Richtung Yosemite. Hier liegt natürlich auch schon Schnee. Das Yosemite Valley besuchen wir daher nur einen Tag lang und unternehmen keine grösseren Wanderungen. Wir haben es sowieso mal wieder geschafft, aufs Wochenende im Nationalpark zu sein und somit wimmelt es hier von Leuten. Wir stehen zu hinderst im Valley tatsächlich im Stau!

Eine Nacht im Schnee nehmen wir noch in Kauf, um am nächsten Tag die Sequoia Bäume zu sehen und übernachten wenig ausserhalb des Nationalparkes. Denn auch hier im Süden vom Yosemite Nationalpark kann man die Mammutbäume finden. Für den Sequoia Nationalpark sind wir nämlich definitiv zu spät dran: Den darf man nur noch mit Schneeketten besuchen.

Die Bäume sind aber auch im Yosemite Nationalpark unglaublich!! Und dank dem Schnee und dem nicht mehr vorhandenen Shuttle Service führt uns eine tolle Schneewanderung durch die riesigen Bäume hindurch - ohne die ganzen Menschenmassen. Es ist herrlich. 

 ©Ufbruchstimmig 

Nun hat aber tatsächlich sogar Adi die Schnauze voll von der Kälte und vom Schnee und wir nehmen Strecke unter die Räder. Unser nächstes Ziel ist der bekannt Highway 1 an der Küste von Kalifornien. Bei Carmel-by-the-Sea tauchen wir zum ersten Mal unsere Füsse in den Pazifik :-D! Ein Highlight! Das Städtchen ist zudem sehr charmant und wirklich einen Besuch wert und so streunen wir etwas durch die Strassen, kaufen Brezel (irgendwie Stilbruch, nicht?? Aber sie sahen so lecker aus!! - Und waren ehrlichgesagt nur so mittelmässig lecker... Sie waren wie alles in den USA irgendwie... Süss...!) und schauen den Surfern zu.

Wir gönnen uns für drei Tage einen Camping bei San Simeon - so können wir die Küste auskundschaften, mal wieder eine Dusche geniessen und das viele Wildlife der Küste entlang entdecken. Es gibt so unglaublich viel zu sehen: Robben, Seelöwen, Seeelefanten, Seeotter, einen kalifornischen Kondor!, Truthahngeier... Wir geniessen es extrem! Ach..!! Und ZEBRAS :-P! Ja, richtig gehört - hier gibt es auch Zebras zu sehen. Und nicht etwa im Zoo. Nein, die stehen hier auf Weiden zwischen den Kühen. Aber auch hier gehören sie nicht so wirklich dazu, denn es sind Zebras, die mal aus einer Haltung ausgebüxt sind und nun seit einiger Zeit einfach da an der Küste leben.

Es lohnt sich, sich hier an der Küste etwas Zeit zu lassen. Frei stehen ist hier nahezu unmöglich - einige Wege in State Parks wurden neuerdings wieder für freies Camping geöffnet, aber man muss sehr genau wissen wo. Ansonsten drohen hohe Bussgelder. Und so versuchen wir erst gar nicht um diese Plätze zu kämpfen und geniessen es, mal wieder den Luxus von einem Campingplatz vor der Tür zu haben.

Nach den drei Tagen heisst es für uns einen Abstecher ins Inland zu begehen, denn unser Amazonpäckchen ist angekommen. Die Finne vom SUP, die kaputt gegangen war und eine Silikonform für meinen Omniaofen sind ja unterwegs. Tatsächlich klappt das alles absolut problemlos, unser Päckchen ist im Amazon Locker von Madera bereit und wir sind wieder vollkommen ausgerüstet. Die Finne passt :-)!

Wir fahren nochmals zurück an die Küste, stehen eine Nacht direkt am Strand auf einem für Camping geöffneten Abschnitt. Aber das ist auch allgemein bekannt und es tummeln sich hier Leute mit unzähligen Quads und Offroad-Gefährten, mit denen sie über die Sanddünen heizen. Wir bleiben somit nur die eine Nacht, besuchen danach Santa Barbara und übernachten dann in den Hügeln mit grandioser Aussicht über die Küste.

 ©Ufbruchstimmig 

Sorry für die vielen Tierbilder! ;-) Aber ich liebe Seeelefanten ab sofort und Seeotter - die sind einfach zuuuuu süss!! Die unzähligen Tierbilder kann man ja weg klicken, wenn man sie nicht anschauen möchte ;-).

Auch wenn es hier sehr warm ist durch die Tage: Die Sonne geht sehr früh unter (17:00h) und dann wird es schnell sehr kühl. So ist es tatsächlich so, dass es wirklich Adi!! immer noch nicht sehr angenehm findet. Aber ich muss da zustimmen - die Abende sind extrem kurz und man kann die schönen Stellplätze einfach nicht so recht geniessen, wenn die Sonne schon kurz nach Ankunft weg ist. Wir entscheiden daher, dass es uns nun bald Richtung Mexiko zieht. Ab in den Süden ;-)!
Es stehen aber noch einige Ziele in den USA auf unserer Liste - im kalifornischen Inland. Wir besuchen die Mojave Wüste und den Joshua Tree Nationalpark. Die Mojave Wüste und die Colorado Wüste durch die man hier kommt sind zwei Gegenden, die ebenfalls mehr als sehenswert sind. Die Wüsten haben es uns angetan!
Die Mojave Wüste ist touristisch nicht so extrem bekannt und dadurch ruhig und genau unser Ding. Der Joshua Tree Nationalpark ist halt wieder ein Nationalpark - und wenn Nationalpark drauf steht, dann stehen Leute drin! ;-) Es ist unglaublich, wie die Nationalparke hier die Leute anziehen, obwohl es ringsherum ebenfalls unglaublich schöne Gegenden zu erkunden gibt. Wir durchqueren den Joshua Tree Nationalpark dadurch wieder eher zügig und die Campingplätze sind ebenfalls alle ausgebucht - somit stellt sich die Frage nicht, ob wir übernachten. Wir fahren durch und halten unsere Richtung "Süden" bei. 
Wir kommen bei Slab City vorbei - ein Ort der beschrieben wird: Love it or hate it! Wir haben es geliebt :-)! Chaotisch, farbig, selbst bestimmt, Kunst und Gesellschaftskritik und vieles, vieles mehr findet man da. Leider auch viel Abfall. Aber genau daraus machen die Künstler hier wieder neue Skulpturen. Man kann es nicht wirklich beschreiben: Diesen Ort muss man besuchen und wie gesagt: entweder lieben oder hassen. Jedem das Seine ;-).

 ©Ufbruchstimmig 

Ab jetzt suchen wir die Zivilisation, denn wir müssen die Grenzformalitäten erledigen. Somit fahren wir den Orten entlang, wo wir Internet und Druckservice finden. Natürlich haben wir noch Thanksgiving erwischt, wo alles geschlossen ist - Feiertag! Nun ja, Pech gehabt.  Aber wir haben ja Zeit und so stehen wir nun doch tatsächlich ein zweites Mal beim Walmart auf dem Parkplatz und hoffen, den Rest morgen erledigen zu können. Dann heisst es: Viva México! Wir sind mega gespannt. :-)