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Darien Gap / Grenzübergang Panama - Kolumbien 11. Mai bis 17. Mai

...oder von Nächten in der Werkstatt, von Papierkram über Papierkram und schliesslich von unserer Fahrt in den Container - passt Dodo rein? Erleidet er Schrammen?

Ja, wie erwähnt, gibt es neben den Stadtrundgängen viel zu organisieren. Wir fassen dies hier für andere Reisende etwas zusammen - aber unter Vorbehalt: Die Bedingungen und Preise ändern sich immer mal wieder. Also informiert euch auch immer über die aktuellen "to do's" für eine Containerverschiffung Panama - Kolumbien.

 

Für uns startet im Mai 2023 das Prozedere mit der Polizeikontrolle in Panama City. Die Adresse findet man mal wieder in unserer Bibel App "iOverlander" oder erhält man von dem jeweiligen Verschiffungsagenten. Ca. 10 Tage vor dem Ablegen des Schiffes muss diese Inspektion durchgeführt werden. 

Grundsätzlich geht dies schnell: am frühen Morgen von dem jeweiligen Tages muss man sich bereit halten: Um 7 Uhr sollte man spätestens beim Inspektionsposten vorfahren und sich eine Nummer ergattern. Hier werdet ihr mit vielen anderen Reisenden, aber auch mit "Normalpersonen", die Autos importieren/exportieren möchten, zusammen auf dem Vorplatz stehen und warten bis es los geht. Die Nummer, die man erhält, wäre eigentlich die Reihenfolge, die nachher folgt, aber eigentlich geht es nur darum, dass nicht zu viele Leute hier sind. Die Plätze sind begrenzt und mit den Nummern wird dies gecheckt. Die Reihenfolge danach ist willkürlich. Die Autos, welche auf dem Platz wirklich Platz finden, dürfen rein fahren und die anderen stehen gegenüber entlang der Strasse oder auf/neben dem dortigen Parkplatz. 

Geht es los - dann geht es schnell!! Achtung! Haltet euch bereit: Motorhaube offen oder die Stelle, wo auch immer eure Seriennummer zu finden ist, sollte gut ersichtlich und sauber sein. Geht es nicht so, wie es laufen sollte, können die Beamten auch mal etwas grummelig sein ;-). 

Ist die Nummer abgelesen, ist man auch schon entlassen. Dabei haben muss man:

  • Pass und zwei Kopien und Fahrzeugausweis und zwei Kopien

Nach dieser Kontrolle muss man dann bis zum nächsten Tag warten, um die Papiere dann auch effektiv zu erhalten. Am nächsten Tag muss man eigentlich einfach nur diese Papiere abholen - aber je nach Tag und Arbeitsanfall kann dies extrem lange dauern. Adi und Konsorte mussten den ganzen Vormittag da im Büro mit Warten verbringen, bis dann am frühen Nachmittag endlich die Papiere fertig waren. Andere Reisende haben aber auch deutlich schneller die Papiere erhalten. Hier muss man flexibel sein...

 

Soweit ist dann der Papierkram für's Auto eigentlich schon erledigt bis zum Tag der Containerbeladung. Diese findet in Colon statt, damit das Schiff nicht die immensen Gebühren für den Panamakanal bezahlen muss. 

Am Morgen vom 17. Mai geht es für uns los - 4-5Tage vor Auslaufen des Schiffes werden die Container beladen. Unser ursprünglicher Termin war der 22. Mai und das Schiff erhielt nun einen Tag Verspätung und läuft am 23. Mai Richtung Kolumbien aus.

Diese Woche haben sich einige Fahrzeuge angesammelt und somit werden mit uns 4 Container beladen und 3 weitere morgen, welche teilweise auf dasselbe Schiff nach Cartagena kommen.

Das Beladen verläuft zügig. Sind alle Fahrzeuge verpackt, geht es noch zu den Zollbehörden, welche das Fahrzeug beim jeweiligen Fahrzeughalter aus dem Pass ausstempeln. Denn ohne Auto dürfte Adi das Land eigentlich gar nicht verlassen.

 

Nach diesem Tag bleiben wir gerade an der Ostküste und verbringen die letzten Tage in Puerto Lindo um zu warten, bis unser Segelschiff ausläuft. Wir haben uns entschieden, den Weg ohne Flugzeug zurück zu legen: Erstens wegen Cita, damit sie nicht schon in eine Transportbox in die Cargo muss ohne angemessenes Training. Zweitens aber auch, um die beiden Kontinente ohne Flugzeug-Hilfe durchquert zu haben :-)

 ©Ufbruchstimmig 

Hundehalter

Neben dem Papierkram für's Auto folgt für Hundehalter auch noch etwas mehr Papierkram. Man benötigt eine Exportbewilligung, Gesundheitszeugnis eines Tierarztes in Panama plus alle aktuellen Impfungen.

 

Wir machen dies ebenfalls in Panama City bei Andy's Pet. Sie erledigt für uns alle "Behördengänge" und wir müssen somit nur in der Praxis vorbei mit allen Papieren von Cita und ca. eine Woche später können wir die Papiere für die Grenze abholen. Dies läuft alles sehr unkompliziert und kostet uns ca. 100US$.

Cita bekommt zudem noch eine zweite Tollwutimpfung. Wieso? Da wir mit ihr auch Tollwutrisikoländer bereisen (alles südlich von Mexiko bis auf Chile und Argentinien), benötigen wir für die Rückreise in die CH/EU einen Tollwut-Antikörper-Titernachweis. Also ein Nachweis, dass die Impfung auch wirklich Antikörper gebildet hat. 

Wir wollten diesen in Panama noch anfordern - der Test erfolgt über eine Blutprobe, die dann eingeschickt werden muss. Um aber von Europa anerkannt zu sein, muss das Blut nach Mexiko oder in die USA in ein bestimmtes Labor gesendet werden. Da dachten wir, von Mittelamerika ist dies noch etwas einfacher als von Südamerika. Doch leider rät uns die Tierärztin ab, schon nach nur einer Impfung den Nachweis anzufordern, weil dann die Antikörper tatsächlich noch zu tief sein können. Also lieber eine zusätzliche Auffrischimpfung und dann möglichst bald - halt eben doch in Südamerika - den Test anfordern. 

Denn er muss mindestens 3 Monate vor der Einreise nach Europa erfolgen. Und das kann acuh plötzlich vergessen gehen. Darum werden wir dies möglichst zügig erledigen. Denn 3 Monate warten vor einer Rückreise ist auch doof. Aber genaueres dazu folgt dann also in Südamerika. 

 

Zusatzinfo zu Einreise Kolumbien: So gut und unkompliziert der Service der Tierärztin in Panama City war - wir konnten Cita nicht korrekt nach Kolumbien importieren.

Die Tierärztin hat zwar erwähnt, dass das Gesundheitszeugnis maximal 10Tage alt sein darf, aber anscheinend (nach der Beamtin im Hafen in Cartagena) darf auch die Exportbescheinigung von Panama maximal 10Tage alt sein, obwohl diese in Panama 60Tage gültig sind. Die Beamtin am Hafen lehnt es ab, für Cita Importpapiere auszustellen. Wir sind 2 Tage zu spät...!!! Sie lässt es uns aber frei, einfach einzureisen und halt dann bei der Ausreise den Papierkram mit einem Tierarzt in Kolumbien "nach-auszustellen". Sie selbst will damit einfach nichts zu tun haben anscheinend. Reisen wir nicht "schwarz"/ohne Papiere ein, müsste Cita in Quarantäne.

Das wollen wir natürlich nicht und so reist Cita halt ohne Papiere ein. Im Nachhinein sind wir aber nicht ganz sicher, ob wir nicht einfach darauf bestehen hätten sollen, dass die Papiere ausgestellt werden, da eigentlich alles korrekt war. Auf der Panama-Exportbescheinung steht klar und deutlich 60Tage gültig. Aber da wir auch ohne Einreisepapiere von Cita anscheinend keine Konsequenzen zu erwarten haben, ist es uns eigentlich egal. Aber die 100US$ für die Papiere aus Panama hätten wir uns ehrlich gesagt auch sparen können.

Wir haben von anderen Reisenden beiderlei gehört: Dass sie erst gar keine Papiere angefordert haben, da sich Kolumbien nicht wirklich darum schert oder auch solche, die korrekt eingereist sind und darauf geachtet haben, dass die Papiere nicht zu lange im Voraus ausgestellt werden. Mit Segeln kann dies aber auch etwas eng werden, da man mindestens 5 Tage auf dem Boot verbringt.

 

Segeln: Wir haben über bluesailing.net mit der Sovereign Grace einen Segeltörn über die San Blas Inseln gebucht. Würden wir das wieder tun? Ist es weniger stressig für den Hund?

Ja und Nein...!

Für unsere Situation war es die bessere Entscheidung, weil wir keine Chance hatten, Cita bis dahin ordentlich an eine Transportbox für den Flug zu gewöhnen. Cita ist sehr menschenbezogen und liebt Gesellschaft. Auch auf bisherigen Bootsausflügen war sie entspannt. Und so war für uns klar: Für Cita ist es besser auf einem Boot mit fremden Menschen und uns zu sein, als alleine in der Cargo eines Flugzeuges. Aber ganz klar: das ist nicht für jeden Hund so!
Man muss sich bewusst sein, dass der Raum sehr eng ist, der Hund keine grosse Rückzugsmöglichkeit hat und auch Pinkeln und Koten eine Herausforderung darstellt. 

Auf unserem Boot durfte Cita nicht unter Deck. Aber auf Deck hatte es bequeme Sitzkissen, wo dann halt immer einer von uns die Nacht auf Deck mit Cita verbracht hat. Bei Regen durften wir in die Brücke. Zwischen den Inseln war der "Toilettengang" kein Problem. Die Touren dauerten maximal 8h. In diesen ersten drei Tagen hat Cita das "Dingi" (das Beiboot für die Landgänge) und sein Käpt'n lieben gelernt. Sie wusste genau - damit geht es an Land :-). Aber auch an Deck war sie die grösste Zeit entspannt und hat sich von allen verwöhnen lassen.

Die erste Nacht nach auslaufen war für viele auf dem Boot der Horror. Wir hatten starken Seegang und mehr als die Hälfte wurde seekrank - inkl. mir, Maya, trotz Medikamenten :-/. Auch Cita haben wir vorab Medikamente gegen Seekrankheit gegeben und sie hat es damit super überstanden. Aber die Stunden mit dem extremsten Seegang waren auch ihr nicht ganz geheuer. 

Danach war es aber herrlich, die Inseln ein Traum!! (Siehe nächster Blogeintrag)

Die Letzte Hürde waren dann die 40-50 letzten Stunden des Törns auf offener See. Das heisst: Kein Landgang möglich um zu pinkeln. Wir haben Futter und auch bedingt das Wasser etwas reduziert, um das Stresslevel tief zu halten. Wir hatten die Vermutung, dass sie es an Bord nicht fertig kriegt zu pinkeln - und wir hatten recht. Hier würde ein Training, das Geschäft auf "Puppywindeln" oder ähnlichem zu erledigen, einiges an Stress verhindern. Leider war Cita etwas heikel damit und wir haben es nicht hingekriegt, ihr dies anzutrainieren.

Somit musste es dann einfach an Deck klappen - es hat Wasserschläuche für die Reinigung nachher, also von dem her kein Problem. 

Doch für Cita war das Boot sofort ihr zu Hause und da pinkelt man nicht hinein/drauf. Ihre Unruhe stieg und wir haben mit Deckspaziergängen versucht, sie irgendwie zum Pinkeln zu bringen. Nach langem, langem Einhalten schliesslich hat sie es endlich hingekriegt und hat aufgegeben und auf Deck gepinkelt. Wir waren schliesslich etwa 40h auf See und in dieser Zeit hat sie nur einmal gepinkelt.

In Cartagena angekommen, hat dann aber sofort der gesamte Stoffwechsel normal funktioniert. Somit hat Cita den Segeltörn gut überstanden und mit der erwähnten Ausgangssituation würden wir auch nochmals mit ihr Segeln. 

Aber es benötigt schon ein Abwägen, je nach Charakter vom Hund, ob 5 Tage auf engstem Raum auf einem Segelboot das Richtige sind. Ein Pinkeltraining würde ebenfalls einiges erleichtern. Oder man hat einen Rüden - was die Sache auch deutlich vereinfacht ;-).

Für manche Hunde wird ein 1-2stündiger Flug aber sicherlich die angenehmere Variante sein - ob jetzt in Cargo oder nicht. Bei Fragen zum Thema dürft ihr uns gerne anschreiben.

 

Es wird bei Kolumbien keinen extra "Grenzinfo"-Artikel geben. Denn die Einreise erfolgt über Boot oder Flugzeug und gestaltet sich unkompliziert und kostenlos. Das einzig etwas kompliziertere sind die erwähnten Hundepapiere.