...oder wieder davon, wie wir wieder entlang von gigantischer Berglandschaften und Lagunen fahren. Schliesslich verlassen wir die Höhe und kommen an die berühmten Nazcalinien. Sind sie von Ailiens gezeichnet???
Wieder zu dritt, folgen wir wieder abgelegenen Landstrassen. Wir kommen hier zwar deutlich langsamer voran, aber das Hinterland von Peru hat es uns angetan. Oft hört man von Reisenden, dass Peruaner eher verschlossen bis hinzu fremdenfeindlich sind, aber in den kleinen Bergdörfern fühlen wir uns sehr willkommen. Hier kommen wir auch zu unserer ersten wirklichen Inka Ruine. Bis jetzt waren die archäologischen Stätten, die wir besuchten, von anderen Zivilisationen. Aber in der Huánuco Pampa sind es nun wirklich Überreste der Inkas. Eine gigantische Anlage, aber da sie ziemlich abgelegen der bekannten Routen ist, haben wir sie komplett für uns.
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Die Strasse kommt wieder an kleinen Bergdörfern vorbei. Auch hier werden wir wieder gestoppt und um eine Mitfahrgelegenheit gebeten. Dieses Mal sind es zwei ältere Frauen - eine Priesterin und ihre Schwester. Sie erzählen uns viel über Kultur und Leute und singen uns ihre Lieder vor. Daneben bringt mir die ältere Schwester hinten im Auto ein paar Worte Quechua bei (die Sprache ist so ungewohnt, dass ich es knapp hinkriege es einigermassen zu wiederholen bevor es - ZACK - wieder aus meinem Hirn gelöscht ist). Aber ihr geht es ähnlich mit den Deutschen Worten ;-). Wir geniessen diese kurzen aber offenen und herzlichen Begegnungen sehr. Auch die Landschaft hier begeistert uns wieder - klare, blaue Lagunen, keine Touristen, Berge und Gletscher soweit das Auge reicht!!!
Über einen kleinen Bergpass geht es nun noch etwas weiter nach oben. Hier finden wir einen Nachtplatz auf einer schönen Wiese nähe der Strasse. Aber da hier absolut keiner fährt, stört dies gar nicht.
Am Morgen kommt ein junger Mann - ob wir Leim dabei haben, will er wissen? Wir geben ihm, was wir haben und erfahren, das sie etwas weiter oben einen platten Reifen an einem Motorrad flicken. Er bringe den Leim nachher zurück. Bis wir zusammen gepackt haben, kommt aber niemand. Wir fahren los. Und bald schon finden wir die Männer mit dem platten Reifen. Zwei Motorräder, 4 Herren und ein demontiertes Hinterrad. Der Kleber hält nicht. Wir überlegen und uns fällt ein, dass bei unserem SUP Board auch Flickzeug dabei ist. Wir packen aus und versuchen es mit dem. Das sieht doch gar nicht mal so schlecht aus. Der Reifen wird wieder montiert, wir pumpen ihn auf mit dem Kompressor auf.
Und los geht es für die Vier. Wir alle fahren in die gleiche Richtung - und leider, kurze Zeit später - treffen wir die Vier, die uns voraus gefahren sind wieder. Der Flick hält nicht. Shit... Nun denn, also bekommt Cita nun Gesellschaft im Auto. Wir laden den einen auf vom kaputten Motorrad und der zweite fährt halt mit plattem Reifen runter. Aber mit der Hälfte an Gewicht geht es gerade, da der Mantel vom Reifen relativ dick ist.
Im Dorf unten treffen wir sie wieder, übergeben den Kumpel von unserem Auto wieder an seine Gruppe und verabschieden uns.
Auch von der nächsten Mitfahrerin müssen wir berichten, denn sie ist tatsächlich nicht zu übertreffen. Kaum haben wir gehalten, reisst sie schon die Tür auf und packt ihre Sachen ein. Ich, die (noch) auf dem Beifahrersitz sitze, kann knapp flüchten, bevor sie auch schon im Auto sitzt. Dann geht das Geschnatter los - woher wir kommen, was wir hier machen. Die Gegend sei stark unterschätzt von Touristen und sie freut sich, dass wir hier sind. Und schon fordert sie uns auf, anzuhalten - wir müssen ein Foto machen - "Una photo, una photo - es "la Rosalia!" Es geht um eine Grasfläche, die wie eine Frau geformt ist, die anscheinend "la Rosalia" genannt wird. Daneben ist "america del sur" - "seht ihr's, seht ihr's - macht ein Foto!!" Obwohl das schon sehr, sehr viel Fantasie braucht, um es zu sehen, machen wir natürlich brav das Foto. Dann meint sie, wir sollen aussteigen und uns davor stellen und nochmals ein Foto machen. Dies lehnen wir dann aber freundlich ab - wir haben das Gefühl wir kommen heute nirgends mehr hin, wenn wir alle ihre Fotoshootings ausführen. Kurz danach klingelt ihr Handy und ab da haben wir leider unsere persönliche Reiseführerin verloren, da sie ihre Gesprächspartnerin am Telefon zutextet ;-).
Unser nächstes "grosses Ziel" sind die Nazca Linien. Unser Weg führt uns also somit langsam an die Küste, mit einem Stopp im Bosque de piedras de Huayllay - ein Naturreservat mit speziellen Steinformationen. Danach geht es durch super schöne Täler zurück zur Küste. Auch hier werden wir noch gestoppt - mitten auf der Strasse von einem entgegen kommenden Auto. Sie sind begeistert, dass wir unser Auto aus der Schweiz dabei haben und so endet die Begegnung mal wieder in einem Fotoshooting mitten auf der Strasse. :-)
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Und dann kommen wir an - bei den berühmten Nazca Linien. Sind sie nun von Aliens gezeichnet oder nicht? Bis heute ist nicht wirklich klar, wie die Linien gezeichnet wurden. Dank der extrem niederschlagsarmen Region sind sie aber bis heute erhalten. Es gibt mehrere Aussichtstürme/-punkte und als wir gerade vom höchsten nach unten schauen, kommt ein weisser Bus gefahren. Yannic und Sandra!! Dieses unerwartete Wiedersehen feiern wir in Nazca Stadt bei einer Pizza und Pisco Sour. Nur leider - von Pizza-Grössen haben die Peruaner anscheinend keine Ahnung ;-). Die grösse "personal" - also für eine Person - ist knapp etwas Grösser als eine Handfläche... Dazu haben wir auch noch fast eine Stunde darauf gewartet - so wagen wir es nicht mehr, noch mehr zu bestellen. Wir wollen noch aus der Stadt zum Übernachten ;-).
Nun also wieder mit zwei Autos im Konvoi fahren wir aus der Stadt in die Nähe der grössten Sanddüne der Welt - dem Cerro Blanco. Hier haben wir einen super schönen Stellplatz. Adi und Yannic machen sich am Morgen mit Cita auf, die Düne zu besteigen, während Sandra und ich lieber noch etwas die Betten warm halten ;-).
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