Dodo, der Offroadcamper

Dodo kam im Jahr 2019 zu uns. Da wir davon träumen, auch an Orte zu kommen, wo nicht unbedingt Wege hinführen, denken wir über einen geländegängigeren fahrbaren Untersatz nach, wie René ist.

Eckdaten Dodo

--- Toyota Landcruiser HZJ78 400 Hdt Long ---

--- Jahrgang 2001 ---

--- Diesel ---

--- Allrad, mit Differenzialsperre und Reduktionsgetriebe, 130 PS ---

--- Kilometer bei Kauf: 130'000 ---

--- wie er zu seinem Namen kam: Dodo, der kleine Orang-Utan ist sein Namensgeber ---

Der Umbau zum Offroadcamper

Der Umbau ist in vollem Gange - bzw. im Moment vor allem das Ausräumen von allem was im Moment im Auto ist. Er ist nun vollkommen ausgehöhlt, glänzt aber bereits poliert von aussen und nun auch mit einem neuem Fahrer- und Beifahrersitz. Nun wird die Karosserie vom Fachmann überarbeitet...

 

Endlich zurück bei uns, kleiden wir das Dach von Dodo mit Armaflex ein. Die Anbringung gelingt erstaunlich gut, sobald man etwas den Dreh raus hat, wie man die Folie über der klebenden Seite abziehen sollte, damit nicht alles verklebt. Macht man das Stück für Stück, kann man das Isolationsmaterial super gut festkleben.

 ©Ufbruchstimmig

Nun hat Dodo also wieder einen Dachhimmel und er lässt sich wieder etwas ruhiger fahren ;-). Als nächstes steht der Boden auf dem Programm, da es sehr unangenehm ist, auf diesem "wellblech-artigen" Fussboden zu sitzen oder zu knien beim Arbeiten. Zudem möchten wir mit dem Rest Armaflex, welches wir für das Dach verwendet haben, auch die Seitenwände dämmen und isolieren. Für den Fussboden haben wir uns für ein günstiges Laminat entschieden, wobei wir bei der Hintertüre wahrscheinlich noch einen Schutz darüber ziehen werden um Schäden durch Nässe zu vermeiden.

 ©Ufbruchstimmig

Nun geht es weiter mit der Planung des Innenausbaus. Unsere Idee sieht in etwa so aus bis jetzt:

Auf der Aussenseite von Dodo geht es auch weiter: Er glänzt nun mit seinem neuen Accessoire - einem Frontrunner-Dachträger. Es war richtig mühsam, den Träger auf das Dach zu kriegen, aber nun ist er oben und bereit für ein Dachzelt. Diese Anschaffung steht uns aber noch bevor.

 

Auch haben wir nun endlich die Neuverkleidung vom Inneren geschafft. Alle "kartonartigen" Verschalungen, die wir raus gerissen haben, haben wir nun mit Holz nachgebaut und fixiert. Das verwendete Holz ist von Hornbach, Kiefersperrholzplatten im Fixmass (60x120cm, 1cm dick). Für uns stimmt hier vor allem das Preisverhältnis und gewichtsmässig haben wir berechnet, dass wir auch mit normalem Holz statt mit teurem Leichtholz im Rahmen bleiben sollten. Nun geht es als Nächstes an den Möbelbau.

 ©Ufbruchstimmig

Nun steht das Grundgerüst des Innenausbaus. Die Kühlbox ist unterdessen in ihrem "Schrank" versorgt und die längsseitige Sitzbank ist gebaut. Allerdings fehlen hier noch die Abtrennungen der Schränkchen im Bank und die Sitzpolster. (Edit: Diese Trennwände haben wir übrigens nie mehr eingebaut - denn der Vorteil des langen Bankes, wo man auch von hinten längere Sachen hineinschieben kann, gefällt uns sehr. Der Bank wird also voraussichtlich nie in einzelne Schränke unterteilt.)

Neben dem Innenausbau kam nun auch die Solaranlage auf das Dach (erst provisorisch fixiert, da noch eine Dachbox unter die Solarzellen kommt) und ein Dachzelt zum Testen thront auf dem Dachträger. In diesem Zustand testen wir Dodo nun über die Auffahrtstage 2020 um zu schauen, ob wir auf dem richtigen Weg sind.

 ©Ufbruchstimmig

Unterdessen ist das getestete Dachzelt in unserem Besitz - wir haben es gleich übernommen, da es uns überzeugt hat. Wir werden also ab jetzt in einem Desert 165 von Horntools nächtigen. Noch nicht ganz definitiv ist, ob wir es in dieser Position auf dem Auto lassen, oder umdrehen, dass das Vorzelt über der Hecktüre zu stehen kommt. Aber da bei dieser Variante der Nachteil ist, dass die Abdeckung vom Dachzelt die Eingangstüre versperrt (man kann sie natürlich entfernen, aber müsste sie dann jedes mal Einfädeln vor dem Schliessen des Dachzeltes), lassen wir das Zelt vermutlich seitwärts.

Das Zelt kommt übrigens von storm72.ch, welches jetzt schon "unser Mekka" für alle Zubehörteile geworden ist. Dachträger, Standheizung, Zelt... und sicherlich irgendwann noch mehr - man findet alles, was das Herz begehrt!

Auch einen nagelneuen, DAB-fähigen Radio haben wir uns für Dodo geleistet. Denn da die Fahrt schon relativ "brummig" ausfällt mit Dodo, kam das alte Radio überhaupt nicht gegen den Motorenlärm an, ohne das der Ton sich überschlagen hat. Da mussten wir natürlich einen Ersatz finden. Der Boxenaustausch hat sich zwar als ein ziemliches "Geknübel" raus gestellt, aber hat dann schliesslich geklappt.

 

Wir haben nun eine Woche Ferien, die wir dieses Mal nicht mit Reisen verbringen. Wir fahren mit Dodo nach Frankreich zum Ferienhäuschen von Adis Familie, da wir dort eine super Werkstatt nutzen dürfen! Danke vielmals :-D!

In Frankreich mache ich mich an den Küchenbau und Adi verkabelt den Strom nun im Detail und installiert die Deckenbeleuchtung. Die Küchenkombination ist nun fertig angemalt und die Auszüge mit Schnäppern gesichert. Die Solaranlage funktioniert wie sie soll - nur für den Einbau der Standheizung hat uns die Zeit gefehlt. Das wird dann zu Hause nachgeholt. Auch müssen wir uns bei Gelegenheit an den hohen Schrank machen und uns überlegen, wie wir die Sitzbank/Matratze polstern wollen. In Frankreich haben wir nun auch die Decke fertig getärfert - übrigens aus dem Grund, weil das Armaflex extrem empfindlich ist auf Beschädigungen - einmal etwas angestossen und schon ist ein Loch drin. Aber wir wollten sowieso irgendetwas darüber ziehen. Das Täfer war schliesslich die preiswerteste und schönste Lösung für uns.

 

Wieder Zuhause wagt sich Adi nun an den Einbau der Standheizung. Es hat Überwindung gekostet mal kurz ein Loch in den Boden von Dodo zu sägen und die Diesel-Leitung zu kappen. Aber es funktioniert nun alles wie es soll :-). Es geht vorwärts, aber es gibt immer noch viel zu tun...

 ©Ufbruchstimmig

Wieder haben wir etwas weiter gebaut und haben nun endlich auch hinter dem Fahrersitz den geplanten hohen Schrank einbauen können. Wieder einmal sind wir fast verzweifelt an der Form vom Toyota - denn obwohl er eckig aussieht, ist keine Kante gerade verlaufend, sondern meistens leicht schräg irgendwo zulaufend, meistens abgerundete Ecken und durch die vielen Schrägen im Auto passt mit dem besten Willen einfach kein rechtwinkliger Schrank hinein -.- .... also muss alles nach Mass angepasst werden. Es wird viel gemessen, meistens doch wieder ein paar Millimeter daneben, nachdem das Holz gesägt ist und das kostet wirklich Nerven... ;-). Aber wir sind ja kreativ und flexibel und so können wir am Ende fast alles kaschieren... 
Natürlich stellt fast am Ende ein Bekannter fest, dass ein Pfosten vom Schrank schräg im Auto montiert ist - Adis Ehrgeiz will das natürlich sofort korrigieren! Nur blöd, dass dies nun eine Kettenreaktion nach sich zieht und unsere zugeschnittenen Bretter nicht mehr passen. Aber Hauptsache, der Pfosten ist jetzt gerade ;-) ! Wer nicht weiss, wo suchen, findet nun den Schlitz nicht mehr, der dadurch entstanden ist :-P .

 ©Ufbruchstimmig

Langsam ist der Toyota bewohnbar. Kleinigkeiten fehlen noch: die Polsterung, die noch zugeschnitten und Bezüge genäht werden müssen, Vorhänge müssen noch her und einige Teile noch lackiert/lasiert werden. Dann ist Dodo aber definitiv bereit für die ersten grösseren Testferien. Wir freuen uns :-D .

Tatsächlich haben wir es noch vor unseren Ferien in Italien 2020 geschafft, die Polster für die Bank/das Bett im Auto fertig zu stellen, Vorhänge zu nähen (aber nur dank Adi's Mami - danke :-)) und mehr oder weniger alles zu lackieren, was lackiert werden muss. So ist Dodo nun ziemlich wohntauglich :-).

 ©Ufbruchstimmig

In den Ferien sind uns noch ein paar Dinge aufgefallen, die anders gelöst werden müssen. So zum Beispiel braucht unser Abwaschbecken einen festen Platz, wir sollten noch die Fugen mit Silikon oder ähnlichem stopfen (falls mal was verschüttet wird - ja, das kann passieren, gellät :-P), die Standheizung braucht einen Luftausströmer weiter oben und wir benötigen wohl doch einen Ladebooster zusätzlich zur Solaranlage für die Boardbatterie, denn es ist manchmal etwas knapp geworden für unsere Kühlbox bei bewölktem Wetter. Und natürlich den Dachträger müssen wir noch optimaler nutzen mit unserer bereits gekauften Alu-Kiste, die noch nicht montiert ist, ein Wasserrohr muss noch hoch und anderes... Wir finden wohl immer wieder etwas zum Ergänzen ;-).

Über den Winter ist das Bauen am Toyota etwas stehen geblieben, da wir immer draussen arbeiten unter freiem Himmel. Nun ist es aber seit Anfang Jahr wieder etwas vorwärtsgegangen, da wir jede "Gut-Wetter-Phase" zu nutzen versuchten. Das Spülbecken ist nun also montiert und alle Holzteile, die noch unlackiert waren, sind nun auch lackiert. Leider ist die letzte Schicht von unserer Tischplatte zersprungen - wegen der Temperaturen?? Oder zu dick aufgetragen? - und so müssen wir die Tischplatte nun nochmals lackieren. Aber dann sind wir fertig mit den Lack- und Farbtöpfen. Die Klappdeckel unserer Sitzbank haben nun auch Klappenstützen, damit uns das "nuschen" im Bänkli weniger Nerven kostet. Die Innen- und Aussendekorateurin war ebenfalls noch etwas aktiv ;-).

Die Dachbox ist das Nächste auf der "To-do-Liste" und der höher gelegene Luftausstrom für die Standheizung. Leider ist die Versetzung etwas komplizierter, als wir gedacht haben, da die Türen vom Schrank eine einfache Versetzung nach oben vereiteln. Zudem müssen innen noch die Silikonfugen entlang der Holzkanten gemacht werden und wie immer auch noch weitere Kleinigkeiten...

 ©Ufbruchstimmig

Tatsächlich haben wir die To-Do-Liste abgearbeitet und es fehlen jetzt wirklich nur noch ein paar elektrische Kleinigkeiten. Die Heizung hat nun auch über dem Bett einen zweiten Luftausstrom. Da ja eigentlich ein Ausstrom unten Sinn macht, da die Wärme steigt, haben wir den Ausstrom nicht versetzt, sondern die Luftleitung über ein Y-Stück verzweigt und oberhalb vom Wassertank einen zweiten Ausstrom gemacht. Den unteren kann man auch verschliessen - denn das Problem war, wenn wir wegen Kälte im statt auf dem Auto geschlafen haben, hat das "Zwischenbrett" im Gang, welches die Liegefläche bildet, die ausströmende, warme Luft unter dem Bett gehalten. Zwar war das Bett so warm, aber die Luft hat sich nur sehr reduziert erwärmt. Wenn wir den Deckel unten verschliessen, wenn das Bett gebaut ist, kommt nun bei dem oberen Ausströmer die komplette Luft an und die Heizung kann so dann trotzdem die volle Leistung an die Luft abgeben.

Weiter haben wir die Tischplatte neu lackiert, die Silikonfugen angebracht und unser Abfallproblem gelöst. Das Problem war, dass durch das Spülbecken unser Abfalleimer keinen Platz mehr hatte und so musste eine andere Lösung her. Die Lösung wurde nun eine selbst gebaute Holzkiste, unterdessen auch eingefasst mit plastifiziertem Stoff, die wir im Gang in die Ecke stellen können. Sie ist zudem auch so stabil, dass sie draussen auch als "Leiter" dienen kann, um Sachen vom Dach zu nehmen oder im Notfall auch mal als Trockentoilette.

Zudem bekam Dodo noch ein schwarzes Rohr auf das Dach als Solardusche und eine 270° Markise von AluCab. Nun haben wir fast mehr Schnickschnack als geplant ;-).

Und jap ihr seht, storm72.ch hat uns wieder gute "Besorgungs-Dienste geleistet und wir haben uns diese super Markise wieder von ihnen geleistet ;-).

 ©Ufbruchstimmig

Nun Anfang April 2022 sind wir nun ziemlich am Ende der "baulichen Massnahmen" ;-). Der Strom ist nun fertig eingerichtet mit dem Laderelais, welches noch gefehlt hat. So können wir nun während dem Fahren mit dem Motor auch die hintere Boardbatterie laden. "Specialeffect" davon ist, dass das Relais in beide Richtungen schaltet, so dass bei Sonne die Solaranlage auch die Starterbatterien lädt, wenn genügend Strom vorhanden ist. Die Dachkiste haben wir nun auch ziemlich restlos ausgefüllt und bepackt. Da sie nicht ganz wasserdicht ist, hatten wir nicht mehr viele Sachen darin. Aber nun haben wir uns mit Sea to Summit River-Säcken ausgerüstet und so haben wir jetzt alles mögliche an Outdoorsachen wieder auf dem Dach einquartiert; Hängematten, Spiele, Stühle und und und.

Den Schrank mussten wir auch noch mit einem Zusatzriegeli sichern, da dieser manchmal aufgesprungen ist und zudem haben wir über dem Küchentisch noch Gläser für Gewürze oder ähnliches befestigt. Das grösste soll als "Badezimmer" ;-) dienen und Zahnbürsteli und solchen Kram behüten. Hier sind wir aber noch nicht ganz schlüssig, ob wir die Gläser auch wirklich da lassen - wir sind noch nicht ganz überzeugt davon. Aber es wäre eine super Verstaumöglichkeit, ohne Verlust im Schrank. Mal schauen...

Das noch "grösste" Bauprojekt waren die Airline-Schienen an der Seite zu montieren. Da wir doch zum Schluss gekommen sind, dass Sandbleche evtl. von Vorteil sein könnten (aber auch einen Seitentisch zu haben und die Möglichkeit einen zusätzlichen Tank befestigen zu können), haben wir uns schliesslich dazu entschieden, solche Schienen zu montieren. Auch wenn dies wieder heisst Löcher, ins Auto zu bohren - AUTSCH!! Die Schienen haben wir geklebt und genietet - und anschliessend Silikonfugen darum herum gezogen. Wir nahmen einen starken Industrie-/Karrosseriekleber - entgegen den Empfehlungen im Internet mit Sikaflex zu arbeiten. Aber da wir den Kleber nirgends gefunden haben (online ist er aber bestellbar), dachten wir uns, das geht auch anders. ABER: nehmt Sikaflex! Es erspart viel Nerven. Unser Kleber hat so schnell angezogen, dass wir keine schönen Fugen ziehen konnten. Deswegen mussten wir nochmals mit Silikon darüber. Auch wenn es bei uns auch hält - Sikaflex ist wirklich zu empfehlen. Was wir aber nicht unbedingt als nötig empfinden, ist, mit Bechernieten zu arbeiten (Schutz vor Wasser, da geschlossen). Wir haben normale Nieten genommen, denn erstens schliessen diese ja auch sehr dicht und zweitens sind die Bechernieten auch sehr schwer zu finden bei uns. Nicht mal die Eisenwarenhändler der Gegend kannten diese. Um ganz sicher zu sein wegen der Dichtigkeit, haben wir die Nieten einfach noch mit Silikon abgedeckt. Nun ist also auch dies geschafft und die Ausrüstung soweit vollständig.

Neben den Bauvorgängen sind dann auch noch ein paar "Viechlis" mehr sind eingezogen (ist ja ein Muss, wenn man als Tierärzte unterwegs ist ;-) ... Dürfen wir in den Bildern vorstellen: Lieselotte und Valentino.

 ©Ufbruchstimmig

Was nun noch fehlt ist das zweite Reserverad auf's Dach zu bringen und der Carrosserie den Endschliff geben - dann sind wir tatsächlich startklar!! Nun ja... gepackt muss noch werden - wir hoffen es ist genug Platz da... ;-)

Unterwegs haben wir kleinere und grössere Veränderungen vorgenommen. Grösste Änderungen in Peru: Wir haben unser Dachzelt getauscht und Dodo ist nun mit einem Thule Basin bestückt. Lese hier und hier mehr zu dieser Entscheidung.

 

Zudem haben wir uns doch noch eine Trockentrenntoilette gebaut. Wieso? Vor allem um einfach noch unabhängiger zu sein um Übernachtungsplätze zu finden. Man kann definitiv ohne auskommen, aber da wir entschieden haben, die Reise um ca. ein Jahr zu verlängern, war es eine reine Bequemlichkeitsfrage und auch dafür, dass wir etwas mehr die Möglichkeit haben auch mal an simplen Plätzen zu stehen. Wer mehr darüber lesen will, der findet die Bauanleitung zur Trockentrenntoilette hier (wir haben uns an südamerikanische Reisende gehalten, damit wir auch die Bauteile finden.