Wir fahren nun weiter Richtung Grenze und zwar entlang vom Lago di Como, da wir nicht unbedingt scharf auf Autobahnfahrten sind mit Dodo. Aber um dann nicht in das "Stadtpuff" von Mailand zu
kommen, nehmen wir dann doch die italienischen Autobahnen unter die Motorhaube. Wir möchten zuerst Richtung Adria und diese Küste, aber auch das Hinterland, erkunden. Bei Modena verlassen wir die
Autobahn - wir haben genug. Uns zieht es zuerst in das hügelige Hinterland Italiens und auf dem Weg sehen wir, dass wir durch diese Hügel auch in die Toskana kommen können und so entscheiden
wir uns um, zuerst die westliche Küste Italiens zu erkunden. So fahren wir in die Hügel und haben das Ziel in der Höhe zu übernachten beim Pass
Croce arcana .
Aber leider versperrt uns ein Schild den Weg. Die Strasse sei nicht passierbar. Und so bleiben wir auf einer Art Wanderparkplatz .
Hier stellen wir auch zum ersten Mal das Dachzelt auf, denn auf dem Gotthardpass war es uns zu kalt für die Nacht im Zelt und wir haben die Standheizung in Betrieb genommen und unten im Auto
übernachtet.
Nun möchten wir es aber wagen, auch wenn es hier ebenfalls eher kühl ist.
Am Morgen fällt uns plötzlich auf, dass Auto um Auto hier hoch fährt und wir fragen uns, was hier los ist. Wir strecken den Kopf zum Zelt heraus und tatsächlich sind wir in unserer Idylle nicht mehr allein. Die Pilzsaison in Italien ist wohl schon ausgebrochen - viele Leute mit Körben sind unterwegs und wir fühlen uns etwas beobachtet, hier wild campiert zu haben. Und so packen wir zusammen und entscheiden uns, ebenfalls noch etwas zu Fuss der Strasse entlang zu gehen - vielleicht ist sie ja doch passierbar?
Es lohnt sich sehr, bis zu "Croce arcana" hoch zu wandern, der Ausblick ist unbeschreiblich. Wir sehen in unbewohnte Gebiete Italiens, in eine Gegend, die wir von Italien bisher nicht kannten. Da wir tatsächlich kein Auto beobachten, welches die Strasse weiter als bis zum Gipfel passiert und wir von oben Geräusche hören, die an eine Baustelle erinnern, glauben wir schliesslich dem Schild und versuchen es nicht, mit dem Toyota der Strasse weiter Richtung Toskana zu folgen. Und so fahren wir zurück und entscheiden uns doch wieder dazu um, uns zuerst die Adriaküste anzusehen.
Wir kommen schliesslich das erste Mal ans Meer beim Mezzavalle Beach. Denn obwohl wir es auch bereits weiter nördlich an der Küste versucht haben, einen schönen Stran zu finden, haben uns die riesigen Sandstrände nicht sehr angemacht für einen Schwumm. Auch hier am Mezzavalle Beach hat es zwar einige Leute, aber die Küste ist hier wenigstens nicht so stark verbaut - denn nur ein Fussweg führt hinunter zum Strand. Wir geniessen das Meer bis in die Abendstunden und müssen uns dann auf machen, um einen Standplatz für die Nacht zu suchen.
Denn bereits bevor wir zum Strand hinunter gegangen sind, haben wir die Carabinieri bei ihren Kontrollen gesehen, die uns sicherlich hier an der Küste weggeschickt hätten, wenn wir versucht hätten, hier zu übernachten. Wir verlassen also die Küstenregion und finden unseren nächsten Stellplatz hier in den Bergen.
©Ufbruchstimmig