Nun soll es losgehen - schliesslich haben wir ja einen fahrbaren Untersatz und möchten noch etwas mehr von Kanada sehen. Wir fahren von Sundre los nach Norden bis Rocky Mountain House und fahren von da Richtung Westen in die Rockies.
Unterwegs sind wir mit verschiedenen "Hilfsmitteln". Das App "WikiCamps Canada" von WikiCamps wird uns während unserer gesamten Tour noch sehr gute Dienste leisten, wie wir am Ende der Ferien feststellen. Aber auch analog sind wir ausgerüstet mit zwei Karten (Alberta Kare von International Travel Maps und die Karte Kanada, West von reise-know-how) und zwei Reiseführern (Kanada, Der Westen - Alaska vom Dumont Verlag und Kanada - Der Westen vom Michael Müller Verlag), wobei uns bei den Karten vor allem die von International Travel Maps regelmässig weiter geholfen hat, da der Massstab super ist und die Campgrounds darauf verzeichnet sind. Für die nächste Reise werden wir uns diese auch von den anderen Provinzen besorgen. Die Reiseführer sind beide sehr umfangreich aber beinhalten doch unterschiedliche Informationen. Mal ist etwas im einen genauer beschrieben, mal im anderen. Wir haben beide etwa gleich genutzt.
Zudem haben wir im Vorfeld ungefähre "Nachtstopps" festgelegt und da jeweils zwei Campgrounds bereits im Internet rausgesucht, damit wir nicht zu viel Zeit mit Suchen verlieren. Im Nachhinein haben wir es aber selten auf die geplanten Campgrounds geschafft, da wir uns nicht wirklich an den Plan hielten ;-).
Als erstes wollen wir den Crescent Falls Campground anfahren. Das Wetter ist mässig schön, aber die Wasserfälle lassen wir uns trotzdem nicht entgehen. Aber schon an den Fällen zeigt sich, dass hier sehr viel Wasser auf dem Weg nach unten ist. Beim Campground stellen wir dann fest, dass die Zufahrt zu den Stellplätzen ziemlich geflutet ist, und da unser Ford-Bus nicht extreme Bodenfreiheit hat, wagen wir es nicht, durch das Wasser zu fahren. Wir sehen auch, dass hinten nur ein 4x4 Truck steht, was uns weiter abschreckt. Also geben wir die Idee auf, hier zu übernachten und fahren weiter.
Wir landen dann mit Hilfe vom WikiCamps App beim Preachers Point am David Thompson Hwy, wo sich ein grosser Platz befindet, wo Camping akzeptiert wird. Es ist kostenlos, hier die Nacht zu verbringen, aber man findet hier auch keine Sanitäranlagen oder ähnliches. Der Platz ist aber bekannt, wir stehen sicher mit etwa 15 anderen Campern hier. Aber da der Platz sehr weitläufig ist, kommt man sich hier nicht in die Quere.
Am nächsten Morgen geht es los in die Nationalparks. Als erstes kommen wir zum Gate vom Banff Nationalpark, aber unser Plan ist es, zuerst hoch in den Jasper Nationalpark zu fahren und in der Nähe von Jasper einen Campground zu finden. Denn es ist dieses Wochenende "long weekend" in Canada, da der 1. Juli der Nationalfeiertag ist. Da uns schon einige Leute gewarnt haben, dass es schwierig ist, jetzt ohne Reservation einen Campingplatz zu finden, haben wir vor nun möglichst schnell einen Platz zu finden und dann gleich übers Wochenende zu bleiben.
Auf dem Weg Richtung Jasper entdecken wir auch unseren ersten Schwarzbären!!! Hurraaa!!! :-D Es sind sehr beeindruckende Tiere und er lässt sich überhaupt nicht von den vielen haltenden Autos stören.
Hier entlang vom Icefield Parkway ist es gang und gäbe, den Warnblinker zu setzen und am Strassenrand zu halten, wenn man irgend ein Tier entdeckt hat. Und sobald ein Auto steht, sammeln sich dahinter Auto um Auto, von denen die Fahrer ebenfalls Ausschau halten, was es Spannendes zu sehen gibt.
Schliesslich finden wir auf dem Mount Kerkeslin Campground unser Plätzchen fürs Wochenende. Auf den grösseren Campingplätzen mit Wasser und Strom ist tatsächlich schon alles besetzt. Aber auf den kleineren Campground hat es jetzt (Freitag Morgen) noch Plätze frei, welche aber auch wenig später besetzt wurden, wie wir dann mitbekommen haben. Bei den Campgrounds nimmt man jeweils bei der Einfahrt einfach einen Zettel mit den man mit seinen Angaben ausfüllt. Dieser Zettel wird dann zwei geteilt und eine Hälfte am Pfosten beim Standplatz angeklemmt, damit andere sehen, der Platz ist besetzt, auch wenn man gerade nicht da ist, und die zweite Hälfte kommt ins Couvert mit dem Geld zusammen, welches man bei der Einfahrt in einen Briefkasten wirft. Ein super simples System, das super funktioniert!
Der Mount Kerkeslin Campground hat als Ausrüstung einfache Plumpsklo, welche aber sehr sauber und auch gut belüftet sind und somit sehr angenehm zu benutzen sind. Zudem hat es auf dem Platz grosse Wasserkanister, wo man die eigenen Wasservorräte aufstocken kann. Kontrolliert werden die Campgrounds von den Parkrangern, welche super nett sind und bei Fragen weiterhelfen und auch die Gäste informieren, wenn ein Bär in der Nähe gesichtet wurde. Für Zelt-Camper hat es hier auf allen Campgrounds Schliessfächer für die Esswaren, damit man diese nicht im Zelt hat zum Schutz vor Bären.
Wir fühlen uns sehr wohl auf dem Campground, haben nette Nachbarn und von hier aus lässt sich einiges erkunden. Als erstes steht morgen mal ein Besuch beim Infocenter vom Nationalpark in Jasper auf dem Plan um unsere Nationalparkkarte zu verlängern und Infos zu bekommen.
©Ufbruchstimmig