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Sunshine Village, Banff

Wir verlassen nun den Kootenay Nationalpark und möchten auf dem Weg nach Canmore einen Stopp im Sunshine Village bei Banff einlegen. Den nächsten und leider letzten Campground haben wir von zuhause aus reserviert - unsere einzige Reservation, die wir im Vorfeld getätigt haben.

Auf dem Weg zum Sunshine Village laden wir ein Pärchen auf, das ebefalls ins Sunshine Village hoch möchte und eine mehrtägige Wanderung plant. Die Fahrt wird somit spannend, da die zwei schon länger unterwegs sind, ein Neuseeländer und eine Amerikanerin. Die Gespräche machen die Fahrt kurzweilig und lustig. Bei der Gondel angekommen, trennen sich dann aber unsere Wege, da die beiden eine mehrtägige Wanderung geplant haben und wir leider nur noch diesen Tag für das Sunshine Village übrig haben.

Wir lösen unser Billett, wo wir freundlich darauf hingewiesen werden, dass es oben in den Bergen kühl ist und wir Jacken benötigen - wir sind als Schweizer natürlich  ausgerüstet ;-).

In der Höhe entscheiden wir uns dann die Rundwanderung runter zu den Seen in Angriff zu nehmen. Die Gegend ist traumhaft, auch wenn hier mehr Leute am Wandern sind als sonst hier in Kanada. Das Gebiet ist sehr touristisch - aber durch die Weite verteilt sich das ganze etwas. Wir geniessen die Landschaft und legen auch mehrere Stopps ein, da man immer wieder Bänkli findet entlang der Wege.

Später geht es dann von den Seen wieder nach oben über den Bergkamm, der uns von der Gondelbahn trennt. Hier hat man nun nochmals einen weiten Blick in die Gegend. Ein wohl ortsansässiger Wandervogel erzählt hier gerade von den Waldbränden und dass auch hier die Region nur knapp den Bränden vom Kootenay Nationalpark entging. Die verheerenden Waldbrände im Kootenay Nationalpark haben sich vom Mt Shank durch die Täler zwischen den Bergen Richtung Banff gefressen und nur ganz knapp mehr oder weniger direkt an den südwestlichen Berghängen, die vom Sunshine Village gegen den Kootenay Nationalpark liegen, Halt gemacht. Die Spuren der Brände kann man auf den Satellitenbilder von GoogleMaps erkennen. Der Banff Nationalpark blieb aber zum Glück also verschont!

Zum Abschluss des Wandertages gönnen wir uns  Bier und Pommes im Mad Trappers bei der Bergstation der Gondelbahn. Später müssen wir aber trotz Reservation vom Campground langsam an die Weiterfahrt denken und so geht es mit der Gondelbahn nach unten und weiter mit dem Auto in Richtung Canmore, wo wir in Lac des Arcs unseren Campground finden. Nach all den Nationalparks mit den idyllischen Campgrounds ist dieser nicht gerade extrem schön gelegen direkt neben dem Highway, aber er erfüllt den Zweck, dass wir Calgary am Donnerstag gut und relativ schnell erreichen können.

Die Umgebung ist eigentlich ein Industriegebiet und dennoch überrascht uns Kanada wieder mal, dass die Natur auch hier direkt vor unserem Ford-Bus liegt. Nach dem Essen knabbern wir noch ein paar Cookies und raffen uns dann auf, das Geschirr zu waschen. Endlich fertig, gehe ich zurück zum Tisch und fahre Adi an, wieso er die Kekse über den ganzen Tisch verstreut hat. Er brummelt vom Bus irgendetwas zurück, das ich nicht verstehe und somit gehe ich um den Bus herum und frage nach. Anscheinend habe er keine Kekse auf dem Tisch verteilt und ich frage mich, wieso denn alles so versaut ist auf dem Tisch - drehe mich um und sehe die Antwort auf dem Tisch sitzen...

Ein kleiner frecher Chipmunk macht sich gerade mit einem Cookie in der Schnauze, den er kaum tragen kann, wieder langsam vom Acker... :-P Natürlich hat er nicht nur einen gestohlen sondern gleich drei angeknabbert und angefangen mit dem Abtransport. Die schenken wir ihm nun und retten aber den Rest vom Pack ;-). Wir hoffen mal, er hat nicht alles selbst gefressen, sonst ist er jetzt sicher kugelrund... Anscheinend ist es auch hier so, dass die bärensicheren Abfallcontainer, die wir zuerst erstaunt angeschaut haben in so einem Industriegebiet, wohl doch Sinn machen - die Natur ist überall in Kanada :-).

 ©Ufbruchstimmig